Intersolar 2023: Fensterkraftwerke, die Schwester der Balkonkraftwerke

Fensterkraftwerk © Christian Richter

Pfiffige Ideen muss man haben. Auf der Intersolar in München fand das Blog ein ganz spannendes Projekt: Fensterkraftwerke, die Schwester der Balkonkraftwerke.

Das Fensterkraftwerk ist eine Alternative zum Balkonkraftwerk, wenn kein Balkon vorhanden ist oder dieser nicht genutzt werden darf.

Christian Richter, Fensterkraftwerk © Richter

Die Firma Rickin GmbH um Gründer Christian Richter zeichnet verantwortlich für spezielle Photovoltaik-Module für die Fensterbank und die Fensterlaibung. Diese ungenutzten Flächen eignen sich ganz hervorragend zur Gewinnung von Solarenergie und so kam der Berliner Erfinder auf die pfiffige Idee, ökologischen Strom mit Hilfe von Fensterkraftwerken zu generieren.

Mit Hilfe der Crowdfunding-Plattform Kickstarter sammelte Richter das nötige Kapital, um seine Ideen und Träume Wirklichkeit werden zu lassen.

Die Fensterkraftwerke erreichen natürlich nicht die Leistungskraft der Balkonkraftwerke, dennoch kann laut Richter pro Fenster an die 100 Wp Strom gewonnen werden. Die speziellen Solarmodule sind sehr schmal, lang und kompakt und können miteinander kombiniert werden.

Fensterkraftwerk © Richter

Mit Hilfe einer Kombibox, die das Berliner Unternehmen selbst entwickelt hat, können so bis zu sieben Solarmodule verbunden werden. Die Technik, die dahintersteht, ähnelt der eines Balkonkraftwerks. Die Solarmodule generieren Gleichstrom, der vom Wechselrichter in den Wechselstrom für unsere Hausnetze umgewandelt wird.

Los geht es bei den angebotenen Fensterkraftwerken mit 44 Wp Leistung bis hin zu 150 Wp pro Fenster abhängig von der Größe und Breite der Fensterbretter. Die Kraftwerke starten bei 209 Euro, neben Komplettsets gibt es auch eine Do-It-Yourself-Variante.

Ausstattung Fensterkraftwerk ©Richter

Mit den Fensterkraftwerken kann laut Richter die Grundlast an Strom abgedeckt werden.

Zur Grundausstattung zählen die Solarmodule, der Wechselrichter von Hoymiles HM-300, die selbst entwickelte Kombibox, die Fensterhalterungen und eine Smart Steckdose zur Ertragsermittlung.

Fensterkraftwerk ©Richter

Während die Balkonkraftwerke aktuell einen regelrechten Hype erleben, stehen die Fensterkraftwerke noch in den Startlöchern. Seit Januar diesen Jahres vermarktet Richter die kleinen Solar-Kraftwerke, die ab Ende Juli ausgeliefert werden sollen.

Als Start-Up-Unternehmen konnte der Gründer Christian Richter auf der The smarter E Europe-Messe seine Innovation einem breiten Publikum vorstellen, die großen Anklang fand.

Dabei geht die Entwicklung der Fensterkraftwerke unaufhörlich weiter, als nächstes schwebt Richter eine Art Solarvorhang mit Hilfe von Teleskopstangen vor, wie er bei seinem Vortrag auf der Messe verriet.

Ob es zur Marktreife kommt, bleibt abzuwarten, doch die Idee dahinter ist bemerkenswert. Ferner arbeitet Richter an einem Laderegler für kleine Batteriesysteme, die im kommenden Jahr mit Hilfe einer Crowdfunding-Kampagne erscheinen soll.

Weitere Infos findet Ihr hier. Jedenfalls ist es ein sehr positives Zeichen, dass eine deutsche Erfindung in der von Asien dominierten Solarbranche Einzug hält. Pfiffige Ideen muß man haben…


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